Die Schichtunterkanten von geologischen Schichtkörpern werden im SubsurfaceViewer zunächst von jung nach alt über die Basis-Knotenpunkte aller integrierten Linien (Profilschnitte, Strukturkarten), und ggfls. hinzu geladenen XYZ-Punkt-Datensätzen, mit einer Delaunay-Triangulation berechnet. Dabei werden die Höhen an den Knotenpunkten der Schichtausbisse berücksichtigt, die aus den darüberliegenden Schichtunterkanten oder dem DGM gezogen werden. Dann werden, bei Anwahl, die Schichtoberkanten aus den gemeinsamen Schichtunterkanten der überlagernden Schichten (bei oberflächennahen Schichten kann es das DGM sein) berechnet.
Nachdem Sie Profilschnittnetze konstruiert und Schichtverbreitungen festgelegt haben, und/oder Strukturkarten konstruiert und verlinkt haben, kann das Modell gerechnet werden.
Unter dem Menüpunkt Modelling → Calculate all layers befindet sich die Funktion, mit der alle geologischen Schichten (Layer) auf einmal berechnet werden können. Sie können Schichten aber auch einzeln berechnen.
Wenn Sie Berechnungseinstellungen für die Schichten individuell gestalten möchten oder müssen, legen Sie die Berechnungssettings für jede Schicht vorher fest und lassen das Häkchen bei Use settings for all layers inaktiv. Sonst werden die Settings der Berechnung von den in diesem Fenster vorgenommenen Einstellungen überschrieben. Wir haben Ihnen in den jeweiligen Unterkapiteln die Details erklärt.
Wichtiger Hinweis: Wenn Sie die Schichten hier regulär, über alle Schichten und mit Punktdatensätzen berechnen wollen, wird immer ein DGM als TIN benötigt. Wie Sie ein DGM-Raster in ein TIN bekommen, lesen Sie hier.
Sie haben die Möglichkeit für die Berechnung noch einige spezielle Funktionen zu nutzen:
Smooth TINs und Refine TINs mit den dazugehörigen Einstellungen low, medium und high haben wir Ihnen in den Erläuterungen der Triangulationen erklärt. Diese Einstellungen sind identisch.
Clean top-base benutzt eine Angabe zur minimal zu erreichenden Mächtigkeit einer Schicht innerhalb ihrer Schichtverbreitungspolygone. Diese geben Sie mit minimal thickness ein. Wenn nun eine ältere Schichtunterkante eine jüngere durchschlägt, wird sie automatisch mit der minimalen Mächtigkeit unter die jüngere Schichtunterkante gezogen. Sie korrigieren also "unsaubere" Konstruktionen. Da es bei großen, detailgenauen konzeptionellen Modellen zeitlich nicht immer möglich ist, alle Ränder und Linien genauestens anzulegen, können Sie sich mit dieser Funktion weiter helfen. In unserem Beispiel wären alle Schichten innerhalb ihrer konstruierten Umrandung also mindestens 0.5 Meter mächtig. Das ist unsere Standardeinstellung.
Mit Clip top-base wird das gleiche Problem anders gelöst. Hier findet im Grunde der gleiche Prozess wie bei Clean top-base statt, jedoch mit der resultierenden Mächtigkeit 0. In den Durchdringungsbereichen erhält also die Schichtunterkante der älteren Schicht die gleichen Höhen wie die Schichtunterkante(n) der überlagernden Schichte(n).
Mit START starten Sie die Berechnung.
Hinweis: Wenn Sie ein hochaufgelöstes DGM nehmen und/oder sehr dicht besetzte Knotenpunkte an den Schichtausbissen der oberflächennahen Schichten konstruiert haben, kann die Berechnung der jungen Schichten deutlich länger dauern als die der älteren Schichten.
In den Berechnungsoptionen einzelner Schichten können Sie über die Funktionen, die Sie bereits oben kennengelernt haben, noch eine Strukturkarte mittels Use linked Geometry2D verknüpfen. Hierzu lesen Sie am besten den verlinkten Artikel. Dasselbe gilt für As Isopach, womit Sie definieren, ob Ihre Strukturkarte eine Isopachenkarten ist.
Sie können diese Einstellungen auch erstmal mit Save ohne Berechnung speichern, damit sie bei der Gesamtberechnung berücksichtigt werden. Wenn Sie mit START die Berechnung starten, werden die Einstellungen automatisch zum Layer gespeichert.
Wenn Sie sich das Kontextmenü des Layer genauer ansehen, werden Sie noch weitere Einträge zum Berechnen der Schicht finden. Am interessantesten ist die sogenannte Virtuelle Erosion.
Hier wird einfach für diese Schicht individuell das Top berechnet. Nutzen Sie diese Funktion, wenn Sie ein Gridmodell auf Grundlage der Schichtunterkanten importiert haben und nun die Schichtoberkanten berechnen möchten. Hier sind Sie dann nicht mehr auf Triangulationen angewiesen - auch nicht in Bezug auf das DGM.
Diese Funktion haben Sie hier kennengelernt.
Bei der virtuellen Erosion wird eine unplausible Durchdringung der älteren Schichtunterkanten mit den darüber liegenden Einheiten oder dem DGM durch eine berechnete "Erosion" gelöst. Alle Bereiche, die nach oben durchschlagen, werden herausgeschnitten. Diese Funktion ist für die Strukturkarten-Modellierung natürlich sehr vorteilhaft und wird auch dringend empfohlen zu nutzen - vor allem wenn Sie dünnmächtige Schichten konstruiert haben.