In der Menüleiste können unter File -> Project settings die Einstellungen des Projekts vorgenommen werden.
Hintergrundwissen: Untergrundmodelle im SubsurfaceViewer
Was bedeutet GVS?
"GVS" steht für "General Vertical Sequence". Sie legt fest, in welcher zeitlichen Reihenfolge die zu konstruierenden geologischen Schichten vorliegen. Die GVS-Tabelle ist daher ein wichtiger Bestandteil des geologischen Modells und muss vor der Konstruktion oder dem Import von geologischen Schichten erstellt und mit den Projekteinstellungen eingeladen werden.
In der Regel ist die GVS chronostratigrafisch aufgebaut.
Mit dem SubsurfaceViewer werden die geologischen Schichten durch die Konstruktion von Schichtunterkanten aufgebaut. Die Schichtoberkanten werden bei der Modellberechnung aus allen darüber liegenden Schichtunterkanten, also der jüngeren Einheiten, berechnet. Die Information hierfür zieht das Programm aus der GVS-Tabelle.Manchmal finden Sie auch noch den Namen "SFB" oder *.sfb-Datei. Dies ist einfach bloß die deutsche Bezeichnung dieser Datei und bedeutet "Schichtenfolgebeschreibung".
Die *.gvs-Datei kann mit dem GVS-Editor (GVS-editor) oder extern mit einem Text- oder Tabelleneditor erstellt werden. Bei der externen Erstellung ist darauf zu achten, dass die Tabelle mit dem Trennzeichen TAB gespeichert wird. Des Weiteren sollte nach der letzten Zeile nochmal ein Zeilenumbruch vorhanden sein.
Es werden mindestens drei Spalten benötigt. Zur Visualisierung von Texturen können weitere Spalten hinzugefügt werden. Eine GVS-Tabelle hat die folgende Struktur:
Wichtig: Die Zeilennummer des Eintrages legt die Reihenfolge der Schichtenfolge fest. In der ersten Zeile steht also die jüngste und in der letzten Zeile die älteste geologische Einheit.
Tipp: Es kommt schonmal vor, dass stratigrafische Einheiten je nach Region des Modells oder Herkunft des Modellerstellers, unterschiedliche Namen tragen. Sie können die zusätzlichen Spalten also nutzen, um rasch zwischen diesen regionalen Bezeichnungen hin und her zu schalten, falls Sie Ihr Modell beispielsweise sowohl regional als auch international präsentieren wollen. Wenn Sie auf eine geologische Einheit stoßen, deren stratigrafische Zuordnung unsicher erscheint, könnten Sie auch hier eine Spalte als Marker nutzen. Das könnte die Diskussion mit Fachkollegen erleichtern.
Legendendateien (.gleg, .nvleg, .voleg, .beleg und .paleg) sind extern gespeicherte Informationen, die zur Einfärbung der Objekte im SubsurfaceViewer dienen. Zu den Formaten lesen Sie auch hier nach. Die Endung bestimmt den Legendentyp. In den Projekteinstellungen wird die global verwendete Legende eingeladen. Sie hat stets die Endung *.gleg. Mit ihr legen Sie Färbungen für die konstruierten geologischen Schichten und den Bezeichnungen in den Schichtbeschreibungen der Bohrungen fest. Falls eine geologische Karte als Shape vorliegt, können auch die Einträge der Polygon-Namen verwendet werden, um die Karte per *.gleg-Datei einzufärben.
Die Farbinformation muss als RGBA-Wert (rot-grün-blau-alpha) vorliegen. Alle Legendendateien können extern oder im Legendeneditor des SubsurfaceViewers erstellt und bearbeitet werden.
Die Struktur der *.gleg-Legende sieht folgendermaßen aus:
In Spalte A sind die Abkürzung des Layernamens oder der Bohrlochsequenz. In Spalte B ist der vollständige Name eingetragen. Die folgenden drei Spalten (C bis E) enthalten die RGB-Werte. Spalte F enthält die Farbsättigung (0 = 0% bis 255 = 100% Sättigung). In Spalte G befindet sich der Pfad zu den Texturen, die den Bohrlochsequenzen oder der Layervisualisierung hinzugefügt werden können. Wird der Legendeneditor zur Erstellung genutzt, müssen die Pfade für die Texturen in einen Texteditor hinzugefügt werden. Dies muss nach jeder Bearbeitung der Legendendatei im Legendeneditor erfolgen.
Die Legendendatei für Parameterwerte .nvleg (numerical value legend) unterstützt die farbliche Darstellung von Wertebereichen und hat folgende Struktur:
Spalte A enthält die Abkürzung und Spalte B den vollständigen Namen bzw. eine Beschreibung eines Parameters. Spalten C und D zeigen das Minimum und Maximum des Wertebereichs der Kategorie. In den Spalten E bis H sind die RGB-Werte inklusive Farbsättigungswert (0 = 0% bis 255 = 100% Sättigung) enthalten. Die *.nvleg-Legendendatei ist für numerische Werte an allen Bohrlochpositionen (*.plg-Datei), die mit der Bohrlochdatenkarte eingeladen wurden, gültig.
Die Bohrlochinterpretationsdatei (.blg, Downhole interpretation file) ist eine obligatorische Datei, wenn Sie anhand von Bohrungen Profilschnittkonstruktionen vornehmen möchten. Sie enthält die Schichtbeschreibungen zu den Bohrungen.
Wird ein leeres Projekt gestartet und Sie fügen eine Bohrlochdatenkarte hinzu, laden Sie eine Bohrlochstammdatei *.bid-Datei und eine Bohrlochinterpretationsdatei .blg über die Eingabemaske. Dadurch wird die Bohrlochinterpretationsdatei *.blg zu den Projekteinstellungen automatisch hinzugefügt. Wird das Projekt gespeichert, wird die Pfadverknüpfung zur resultierenden Projektdatei hinzugefügt. Dies stellt die Verbindung zur Bohrlochinterpretation für das Modell als eine der wichtigsten Grunddaten für die Modellierung sicher.
Es ist möglich, Bohrlochkarten (.bid-Dateien) mit verschiedenen .blg-Dateien zum Projekt hinzuzufügen. Für die Profilschnittskonstruktion wird aber nur die Bohrlochinterpretation aus der .blg-Datei angezeigt, die hier in den Projekteinstellungen ausgewählt ist.
Um Bohrlochinterpretationen auf der Basis unterschiedlicher Techniken und mit unterschiedlichen Bohrlochstammkarten hinzuzufügen (z.B. interpretierte geoelektrische Logs oder geotechnische Bemessungsschnitte neben regulären Bohrungen) ist es notwendig, diese Informationen zu einer .blg-Datei zusammenzuführen. Diese wird dann hier in den Projekteinstellungen eingeladen.
Der Aufbau der .blg-Datei hat folgende Struktur:
Spalte A enthält die ID bzw. den Bohrungsnamen, über den die Informationen mit entsprechenden Bohrungsstammdaten aus der .bid-Datei verknüpft werden (Schlüssel).
Spalte B enthält die Tiefe bis zur Unterkante der beschriebenen Schicht in Meter unter Geländeoberkante. Die Tiefe der Oberkante wird nicht benötigt, denn für das *.blg-Format werden kontinuierliche Aufnahmen erwartet. Die Oberkante ergibt sich also aus der nächstkleineren Unterkante, die für diese Bohrung angegeben ist.
Die Daten werden auch bei unsortierter Datei im System sortiert verwaltet. Sind also beispielweise mehrere Beschreibungen zu einer Bohrung vorhanden, werden diese entsprechend in die richtige Reihenfolge am Bohrloch dargestellt. Das kann in bestimmten Fällen auch zu Fehlinterpretationen führen, so dass es zu empfehlen ist, mit bereinigten Bohrlochdaten zu arbeiten.
In den weiteren Spalten können die Informationen zur angegebenen Schicht gespeichert werden. Typischerweise enthalten diese Spalten dann Angaben zur Stratigraphie, Petrographie, Genese, Farbe oder geoelektrischen Messwerten.
Hinweis:
Der SubsurfaceViewer braucht bei Teufenwerten, wie hier in Spalte B, zwingend einen Punkt (.) als Dezimaltrennzeichen, andernfalls tritt ein Fehler beim Einladen der Bohrdaten auf.Auf Deutsch eingestellte Tabellenprogramme (wie z.B. MS Excel) nutzen hingegen standardmäßig ein Komma als Dezimaltrennzeichen. Es muss also entweder die entsprechende Exporteinstellung gewählt oder grundsätzlich die Einstellung des Programms auf Komma als Dezimaltrennzeichen geändert werden.
Unter Extended Claimdata lässt sich zusätzlich zur *.bid-Datei eine *.ebid-Datei mit erweiterten Stammdaten einladen. Lesen Sie ggfls. auch den verlinkten Artikel.
Parameter werden im SubsurfaceViewer als Intervalle oder intermittierende Bohrlochdaten erfasst. Es müssen sowohl die Ober- als auch die Unterkante des Wertebereichs als Tiefe in Meter unter Geländeoberkante angegeben werden, siehe Abbildung rechts.
Mit der Unterscheidung der Parameterwerte von den klassischen kontinuierlichen Bohrlochdaten wird der unterschiedliche Datencharakter bei diesem Ansatz respektiert. Die Daten müssen numerisch sein.
Es ist möglich eine Notizbuch-Datei im XML-Format einzuladen, die in einem vorherigen Projekt durch das Hinzufügen von Notizen in Profilschnitten oder an Objekten erstellt wurde. Zu Erstellung von Notizen können Sie hier nachlesen.
Hier wird die absolte Oberfläche des Modells gewählt. Normalerweise handelt es sich um ein Digitale Geländemodell (DGM). Das Objekt muss bereits im Projekt eingeladen sein, so dass es hier über den Knopf DGM zur Auswahl steht. Zur Berechnung von Schichten ist eine Auswahl obligatorisch. Werden die Schichten über Triangulationen berechnet, muss auch das Geländemodell als Triangulation vorliegen. Wenn Sie ein Geländemodell im Rasterformat vorliegen haben, können Sie dieses recht einfach als Triangulation laden. Eine Beschreibung über die Vorgehensweise finden Sie hier: Daten einladen.
Die Option Min. Point Distance legt den Punktabstand in Metern für die Berechnung von TINs aus importierten Punkten oder Rasterdaten, fest. Punkte, die näher als der Mindestpunktabstand liegen, werden bei der Triangulationsberechnung umgangen. Der importierte Wert steuert die Auflösung und Qualität Ihres Dreiecksnetzes. Darüber hinaus wird die minimale Punktdistanz auch in anderen Bereichen des Programms verwendet. Beim Freihandzeichnen wird sie zur automatischen Bereinigung der Linie von übermäßig vielen Knotenpunkten genutzt. Alle Knotenpunkte mit einer geringeren Distanz als der minimalen Punktdistanz werden dabei aussortiert. Sie findet auch Verwendung bei der Zusammenführung von Koordinateneinträgen zu einer Koordinate im Datenbaum des Parameter Managers. Bei der Transformation von 3D-Linien-Shapes (ESRI) zu Profilschnitten (Profilschnitte importieren) kann sie auf Werte < 1 geändert werden, sofern die automatische Linienzusammenführung mit geringeren Abständen als 1 Meter Distanz erfolgen soll.
Die Option Max Toleranz für Linien ist ein Faktor bei der Konstruktion von Linsenkörpern. Eine vollständige und saubere Konstruktion von Linsenkörpern in 3D ist komplex. Konsistente Linienscheitelpunkte von Ober- und Unterseite innerhalb des Profilschnitts müssen konstruiert werden. Die Konsistenz muss für den Rand des Verteilungspolygons in der 2D-View sichergestellt werden. Ungenauigkeiten führen bei Linsenkörpern zu unplausiblen Triangulationsergebnissen. Die maximale Toleranz für Linien kann implementiert werden um eine höhere Genauigkeit zu erreichen. Sie bietet einen Toleranzfaktor für Ungenauigkeiten von Ober-/Basislinienendpunkten und Polygongrenzen. Die Einheit des Wertes ist in Meter.